Neues von den Gate-Gourmet-ArbeiterInnen in London
(18. März 2006, von fauk1@fau.org)
Die Bosse der TGWU (Transport and General Workers Union, die Gewerkschaft, die für Gate Gourmet in London und den gesamten Flughafen zuständig ist) versuchen immer noch mit allen Mitteln, die ArbeiterInnen zur Unterschrift unter den "Kompromiss"-Vertrag zu bringen, was die ArbeiterInnen aber ablehnen. Die TGWU hat eine Menge Spenden für die Gate-Gourmet-ArbeiterInnen erhalten und erhält immer noch welche. Aber seit dem 6. Januar zahlen sie den ArbeiterInnen keinen Pfennig mehr aus. Die ArbeiterInnen fordern von der Gewerkschaft, dass sie endlich die Härtefallunterstützung wieder aufnimmt, die Spendengelder an die ArbeiterInnen weitergibt und den Generalsekretär Tony Woodley rausschmeißt.
Während dessen geht die Mobilisierung für die Demonstration am 25. März weiter. Die ArbeiterInnen freuen sich auf eine Delegation der streikenden Gate-Gourmet-ArbeiterInnen aus Deutschland.
Es ist bekannt geworden, dass Gate Gourmet 80 ArbeiterInnen neu einstellen will. Dazu haben sie ArbeiterInnen, die sie im August gefeuert haben, zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Aber die ArbeiterInnen lehnen Arbeit zu Sklavereibedingungen ab und wollen alle zu den Bedingungen, die sie vor dem 10. August hatten, wieder eingestellt werden. Außerdem verlangen sie, dass Gate Gourmet den ausgefallenen Lohn ersetzt.
Am 7. März erschien die Polizei am Streikposten der Gate-Gourmet-ArbeiterInnen, die auf einem Hügel in der Mitte eines Kreisverkehrs in der Nähe der Firma seit August demonstrieren. Sie forderten die anwesenden ArbeiterInnen auf, den Platz zu räumen. Die ArbeiterInnen verwiesen auf ein Gerichtsurteil vom September vergangenen Jahres, das ihnen erlaubt, einen Streikposten mit sechs Leuten direkt an der Firma und für die anderen einen Posten in dem Kreisverkehr zu unterhalten. Die Polizei bestritt das. Das Gerichtsurteil gelte nur solange die Gewerkschaft sich im Konflikt mit Gate Gourmet befinde. Da die TGWU aber einen Kompromiss mit der Firma ausgehandelt habe, sei der Konflikt beendet und das Gerichtsurteil nicht mehr gültig. Sie forderten die ArbeiterInnen auf, zu verschwinden, sonst würden sie verhaftet. Daraufhin wurde der Posten geräumt. Am nächsten Tag demonstrierten die ArbeiterInnen direkt vor der Firma, wo sie von der Polizei ebenfalls mit Festnahmen bedroht wurden. Die ArbeiterInnen zeigten der Polizei eine Kopie des Urteils vom September. Es wurden die Personalien festgestellt, aber niemand festgenommen. Die TGWU fiel den ArbeiterInnen bei dieser Gelegenheit in den Rücken, weil sie behauptete, der Konflikt sei beigelegt. Die täglichen Demonstrationen der ArbeiterInnen gehen weiter.
Die Gate Gourmet ArbeiterInnen werben bei verschieden Gewerkschaften und an öffentlichen Plätzen um Unterstützung für ihre Demonstration am 25. März. Sie erhalten dabei viel Zustimmung. Viele ArbeiterInnen haben ihre Teilnahme zugesagt.